Das Brauhaus am Kreuzberg

Oberfranken hat ja so manche heiligen Berge. Der Staffelberg, das Walberla, die Biertrinker würden wohl auch den Kellerwald in Forchheim dazurechnen, auf dem das Annafest stattfindet. Und die im westlichen Teil des Landkreises Forchheim pilgern auf den Kreuzberg. Hier finden sich allerlei Keller der umliegenden Brauereien, etwa den Roppelt Keller, aber auch ein eigenes Brauhaus.

Der Blick in die Landschaft.

Das Brauhaus am Kreuzberg liegt knapp unterhalb der Kapelle (die wir aber – Spoileralarm – nicht besuchen). Der Parkplatz ungefähr auf halber Strecke, danach muss man noch knapp 400 m zu Fuß weiter, teilweise mit schöner Aussicht vom Berg „ins Tal“. Wobei Berg relativ zu sehen ist, anderswo würde das eher als sanft abfallender Hügel bezeichnet werden. Wir gehen durch einen Wald, der hauptsächlich aus Eichen zu bestehen scheint und schon bald steigt uns der Duft von gegrillten Makrelen in die Nase. Wunderbar. Zwar ziert einen Teil des Brauhauses ein Fachwerk, der Rest ist aber teilweise eine Stahl-Glas-Konstruktion.

Ein recht modernes Brauhaus.

Das wirkt schon alles sehr professionell hier. Ich hole mir ein Zwicklbier, das ist würzig, herb-malzig, hat Röstaromen, sogar Noten nach Spezi mit Orange, echt super!

Etwas besinnlich ist der Weg schon auch.

Das Essen hole ich mir auch von der Ausgabetheke. Ich probiere den Bohnenkern, hier ein sehr typisches Gericht. Eine dicke Scheibe Wammerl, also Schweinebauch liegt in einer bräunlich-dicken Soße, in der auch etliche Kidneybohnen rumfläzen. Abgesehen von einem großen Ködel wirkt es wie Gericht, das auch Bud Spencer in einem Film essen könnte. Der Knödel ist gut, das Fleisch mundet auch, etwas räucherig, die Soße ist sämig, mit dem Bohnen erinnert es etwas an Chili con carne. Die Freundin hat einen Kloß mit Soß. Allerdings vermutet sie dahinter eine Packerlsoß, sie ist nicht so ihr Fall.

Wenn Bud Spencer Filme in Bayern spielen würden.

Den Nachtisch aus einer Art Brand- oder Kücherlteig geben wir uns nicht mehr. Genausowenig wie die schöne Kreuzbergkirche, wobei daneben sogar ein Stand mit gebrannten Mandeln usw. wie auf einem Volksfest ist. So geht’s dann wieder zurück, durch den schönen Wald mit Blick ins schöne „Tal“. Fast schade, dass man nicht auf einer Radltour ist, um mit genug Zeit all die Keller um den Kreuzberg zu besuchen und vielleicht noch weitere in der Gegend. Die Landschaft wäre eine Tour wert.

Welch schöne Kirche.

Fazit: Das Brauhaus am Kreuzberg ist eher modern gestaltet, bei der Küche steht deutlich das effiziente Versorgen der Besucher im Vordergrund, und nicht „Omas Küche“. Für das Bier darf man aber gern einen Umweg hierher machen. Und: Wer nicht nur wegen des Bieres kommt, der sollte die Kirche besuchen, was wir sträflichst unterlassen haben. Welche Kirche hat sonst einen eigenen Stand mit Süßigkeiten?